Dinnershow- Besuch

Hallo Ihr Lieben,

 

 

Heute möchte ich Euch von einem tollen Wochenenderlebnis erzählen.

Am Sonntag waren wir bei einer Dinnerschow in Augsburg:

 

„Chris Kolonko- Winterwonderland im Spiegelpalast in Augsburg“

 

Wir waren 10 Personen damit hatten wir einen ganzen Tisch für uns. Unser Mädchen (7 Jahre) und die 6-jährige Tochter von Freunden waren auch dabei.

Als ich die Karten im November besorgte war ich begeistert von der Idee mit den Kindern hinzugehen und ihnen diese Welt des Varietes zu zeigen. Artisten, Glitzerkostüme und schöne Musik....das musste doch unsere zwei Prinzessinen begeistern.

Zwischenzeitlich kamen mir dann doch auch Zweifel. Und ich dachte mir oft:“ Tina, da hast du dir einen Quatsch überlegt. Was sollen zwei kleine Mädchen dort anfangen?“ 

Eine Bekannte war ganz begeistert von der Show, dem Essen und den Artisten. „Aber“,meinte sie“ das Ganze ist schon ein bisschen frivol. Und die Dialoge zwischen den Darbietungen schon oft etwas anzüglich...“

Eine Freundin beruhigte mich und erzählte, sie war mit ihren zwei Kindern dort und die waren begeistert. Natürlich hätten sie die Witze nicht verstanden, aber das waren ja kurze Momente im Vergleich zu den Darbietungen der Artisten und Tänzer.

Ich überlegte...

Eine Dinnershow ist ein schönes Essen in einem besonderen Ambiente und zwischen den einzelnen Menügängen sind Aufführungen von Tänzern und Artisten.

So auch hier. 

Das besondere an Chris Kolonko, der aus Augsburg kommt, er ist ein Mann, der in seinen Shows als Frau auftritt! 

Aber eine Frau, bei der wir Frauen große Augen machen (natürlich die Männer auch). Immer perfekt gestylt, eine Figur zum nicht wegschauen und eine Aura der Grande Dame, die einen in Bann zieht. Und doch eigentlich ein Mann. 

Und da rühren auch meine Bedenken her. Ist es richtig Erstklässlerinnen diese Welt zu präsentieren? Wieviel würden die zwei hinterfragen? Würde ich Dinge erklären müssen, die ich jetzt noch gar nicht erklären kann oder will? Um wieviel verschiebe ich das Weltbild meiner Tochter? Und darf ich das jetzt schon?

 

Wie eben manchmal im Leben entschied das Schicksal diese Frage oder der Dickkopf meiner Tochter.

Da meine Tochter schon richtig lesen kann, kommt sie an viele Informationen ohne unser aktives Zutun. So las sie, beim Warten auf den Beginn der Ballettstunde, in einer Augsburger Zeitschrift einen Bericht über die Show mit vielen tollen Bildern.

„Mama schau mal toll, da gehen wir doch auch hin, oder!“ rief sie begeistert und hielt mir das Heft unter die Nase. Das nahmen wir als Zeichen und wir zwei Mütter beschlossen wir nehmen die Mädels mit.

 

Und das war gut so!

Es war ein traumhafter Abend. Das Spiegelzelt sorgte für ein tolles Ambiente und schon beim Betreten fühlte man sich gleich ein bisschen in einer anderen Welt.

Okay, die Garderobendame war auch nicht wirklich eine Dame und die zwei Mädels schauten sie auch verwundert an, als sie ihnen Gummibärchen schenkte und mit tiefer Stimme ihre Kleider und Frisuren bewunderte. Aber es war ja wie gesagt sowieso ein bisschen wie im Zirkus und da ist alles etwas anders. 

 

Wir waren wirklich über 3 Stunden gefangen in dieser Glitzer- und Glamourwelt des Varietes. Tolle Kostüme, Artisten mit faszinierenden Darbietungen und dazwischen gutes Essen. Wir erlebten eine(n) Chris, die/der selber toll tanzte und sang und bravourös durch sein Programm führte. Und ja, es waren viele frivole Spitzen dabei. Aber die fielen nicht ins Gewicht und wurden von den zwei Mädchen überhaupt nicht bemerkt. Dafür hatten wir viel zu lachen.

 

Da wir die einzigen mit Kindern waren kam sowohl Chris als auch die anderen Künstler alle an unseren Tisch zu den Mädchen. Die waren begeistert und waren die ganze Zeit über voll dabei. An ihren strahlenden Gesichtern konnten wir ablesen, dass es die richtige Entscheidung war, sie mitzunehmen.

 

Auf der Heimfahrt redeten wir noch von den tollen Tänzerinnen und den schönen Kleidern, die unsere Tochter erwartungsgemäß am meisten begeistert hatten (Glitzer- Glitzer- Glitzer!!) und da sagte sie dann: „Ich weiß schon, dass die Hauptdame ein verkleideter Mann war. Machen viele an Fasching.“ 

Damit war alles erklärt. Wir waren froh, dass es also keine Warum-Fragen gab und atmeten erleichtert durch. Schmunzeln mussten wir jedoch sehr. Es ist doch schön zu spüren, wie einfach und strukturiert die Welt für unser Kind (noch) ist.

Das soll noch eine Weile so bleiben, denn alles was es kompliziert, verrückt, umständlich und vielleicht auch einen Tick spannend macht kommt noch früh genug.

 

Als unsere Tochter schon lange schlief haben wir zwei auch den Abend nochmals Revue passieren lassen. Dabei sind wir auch zwangsläufig auf das Thema Geschlecht und Sexualität gekommen.

Werden wir unseren Kindern mal erklären, dass es Männer und Frauen gibt und Menschen, die beides sind? Sollen wir dann sagen das ist total normal? Vielleicht müssen sich unsere Kinder, wenn sie ihren ersten Pass selber beantragen, entscheiden ob sie Mann, Frau oder Genter sind?

Es gibt Homosexuell und Heterosexuell wissen wir. Deshalb gibt es auch zwei Männer, die heiraten oder zwei Frauen. Es gibt Frauen, die sich eher als Mann fühlen und Männer, die lieber Frau sind. Manche nehmen dafür sogar umfangreiche Operationen in Kauf, um sich endlich im richtigen Körper zu fühlen. Dadurch kann es passieren, dass ein Kind plötzlich 3 Omas und nur einen Opa hat?! Oder der Papa hat statt der Mama plötzlich einen Freund und den küsst er manchmal genauso wie er früher die Mama geküsst hat?!

 

Momentan gibt es bei unserer Tochter Mann, Frau, Junge und Mädchen. Und eben Fasching, da kann ein Mann eine Frau sein und ihre Freundin ein Polizist.

Barbiefrau heiratet Barbiemann und die bekommen ein Baby. Mehr als einen Kuss auf die Backe findet sie sowieso befremdlich und wo die Babys herkommen? Aus dem Bauch der Frau, weil der liebe Gott das so will.

Unser Entschluss: wir warten mit weiteren Erklärungen noch möglichst lange!

 

Euch allen eine fröhliche Karneval- und Faschingszeit!!

Was sicher ist: ein bisschen Glitzer passt immer:

 

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