Wieviel Management braucht die Freizeit unserer Kinder?

Wie viel Freizeitbeschäftigung braucht mein Kind?

 

Kaum das Licht der Welt erblickt, geht es für den neuen Erdenbürger und die Mama los:

Zahlreiche Angebote für den „sinnvollen“ Zeitvertreib locken.

PEKIP, Babyschwimmen, Babymassagekurs, sogar Baby-Yoga!

  

Jeder dieser Kurse verspricht auf jeden Fall, dass das Baby damit schon ganz früh gefördertwird. 

Es soll jetzt nicht in Frage gestellt werden, dass das bestimmt wissenschaftlich erwiesen ist. Ist es jedoch wirklich notwendig?

 

Ich glaube, alles was so ein Kurs bietet, kann die Mama auch ohne große Anleitung zu Hause mit ihrem Liebling machen.

Ganz ehrlich: Ich war im Babyschwimmen und im Musikgarten.

Es hat mit sehr viel Spaß gemacht. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich dort „Gleichgesinnte“ traf – frischgebackene Mütter, die froh sind über Abwechslung und unter Menschen zu sein.

Bis zur Geburt unserer kleinen Tochter war ich berufstätig, bin in den Sport gegangen und viel ausgegangen. 

Dann ist da dieses kleine Menschlein und verändert deinen Lebensrhythmus komplett! Nicht mehr täglich quatschen mit den Kollegen, Smalltalk im Sportkurs und Treffen mit Freundinnen am Abend. 

Und nach der ersten Zeit des Babyankommens spürt man: ich muss mal raus – unter Menschen! 

Da sind diese Babykurse klasse. Man trifft andere Mütter, alle haben die Kinder dabei und die Kurse sind zu einer babyfreundlichen Zeit.

 

Allein aus diesem Grund haben die Kurse für mich Sinn gemacht. Teilweise sind aus den Mütterbekanntschaften echte Freundschaften entstanden, der Mütter und der Kinder, die wir heute noch genießen.

 

Ob meine Tochter dadurch derart gefördert wurde, dass sie jetzt besser im Leben steht. Schwer zu sagen?!

Sie hat trotzdem nicht angefangen mit 4 Geige zu spielen und im Nachwuchskader des deutschen Schwimmverbandes ist sie auch noch nicht. Allerdings konnte sie mit 4 Jahren schwimmen und geht liebend gerne ins Wasser.

Hier fehlt mir allerdings, um einen direkten Zusammenhang zwischen Babyschwimmen und Wasserbegeisterung herstellen zu können, der Vergleich, wie es ohne Baby-Kurs geworden wäre.

 

Mein Fazit: Babykurse sind für die Psyche der Mama eine super Sache. Und für das Baby ein Gewinn, den während der Kurszeit ist die Mama komplett für das Baby da, ohne jede Ablenkung. Also wirkliche Qualitiy-Time!

Trotzdem: Ich für mich glaube nicht, dass ein Kind große Defizite hat, wenn es einfach so Zeit mit der Mama genießt!

 

Im Kindergarten kommt es dann unter den Müttern schon zu Gesprächen welchem „Hobby“ denn die Kinder schon nachgehen.

Hilfe- keinem. Schwieriger Standpunkt!

Da gibt es dann schon Kinder, die einen ziemlich straffen Zeitplan haben. Montag – Kinderturnen, Dienstag – Musik, Mittwoch – Malkurs - ....

Und es gibt viele Mütter, die lange überlegen, was wirklich passt zu ihrem Kind. Das Kind kann es ja noch gar nicht sagen, denn es kennt ja nur das, was es bisher erlebt hat, oder?

Und es gibt Kinder, die dürfen alles ausprobieren.

Genauso gibt es Kinder, die einfach nur in den Kindergarten gehen und ansonsten zu Hause spielen.

 

Da fühlte ich mich oft in einem Konflikt: was ist das richtige Maß, wieviel braucht mein Kind und wann ist der richtige Zeitpunkt?

 

Wieviel Hobbies verkraftet mein Kind?

Das ist wohl, wie so vieles, von Kind zu Kind verschieden?!

Für mich ist es immer auch wichtig, dass mein Kind noch freie Zeit hat, um zu spielen, sich mit sich zu beschäftigen, mit mir zu basteln und sich mit Freunden zu treffen.

Andere Kinder haben selber Spaß daran, jeden Nachmittag etwas anderes vorzuhaben.

Für meine Tochter ist es immer eine Überwindung, die Spielsachen sein zu lassen und zum Tennis oder Ballett zu gehen.

Dort angekommen mach es sehr viel Spaß, keine Frage. Aber sie will einfach viel unverplante Freizeit. Und die soll sie auch haben. 

Auf die Frage des Tennistrainers, ob sie nicht zweimal die Woche kommen möchte, hat sie ihm auch klar gesagt: “Einmal reicht. Ich möchte noch Zeit für meine Freunde haben.“

 

Eine Freundin von mir, Kinderpsychologin, hat mir erklärt, wie wichtig für Kinder das Spielen mit anderen Kindern ist. Insbesondere für die Entwicklung des Sozialverhaltens. Die Zeit, ohne jeden Plan zu spielen fehlt aber Kinder, die ständig von einem Termin zum anderen gebracht werden.

 

Diese Aussage, die mich überzeugt hat, hole ich mir oft ins Gedächtnis, wenn ich im Gespräch mit anderen Müttern das Gefühl habe, meinem Kind zu wenig fördernde Freizeitbeschäftigung zukommen zu lassen.

 

Andererseits finde ich es sehr wichtig, Kinder frühzeitig an ein Hobby heranzuführen.

Die Kinder werden so schnell groß und sind aus dem Alter raus, in dem sie die Zeit mit Spielen verbringen. Besser ist es doch, sie haben dann ein Hobby, dem sie in der Freizeit nachgehen, als dass sie nichts mit sich anzufangen wissen. Denn das verleitet, meiner Ansicht nach, zu leicht zum Abhängen mit dem Handy.

 

Es ist ja auch schwierig, dass richtige Hobby auf Anhieb zu finden.

Die Aussage, „die Kinder müssen dann auch dabeibleiben“ macht bestimmt Sinn. Aber eine Findungsphase muss man dem Kind doch zugestehen. 

Meine Tochter wollte unbedingt mit 4 ins Ballett, weil ihr „Conni tanzt“ mehrfach vorgelesen wurde. Natürlich durfte sie das ausprobieren. Es macht ihr immer noch Spaß. Aber es hätte auch anders laufen können, denn sie wusste doch gar nicht, was da auf sie zukommt.

Welcher 5-jährige kann denn konkret sagen, was er für eine Sportart er machen möchte? Er hat doch noch keine großen Berührungen damit gemacht.

Und jetzt mal ehrlich: wie konsequent sind wie Eltern denn in dem Bereich?

 

Was ich meinem Kind vermitteln möchte:

  • Sport macht Spaß und tut uns gut. Welcher Sport das ist muss man selber herausfinden.
  • Musik machen ist etwas Schönes und tut der Seele gut. Nur für einen selber. Es bedarf keiner großen Auftritte.
  • Es macht einfach Spaß etwas zu erschaffen und deshalb ist es schön zu malen, zu basteln zu töpfern..

 

Was nur mein Kind entscheiden kann und soll:

  • Ich möchte mich in Wettkämpfen mit anderen messen
  • Ich möchte meine Leistung in meinem Hobby steigern und dafür mehr Zeit aufwenden

 

Ich möchte unserer Tochter nur zeigen, wie facettenreich das Leben ist und wie spannend dadurch. Ich möchte, dass sie sich in der schwierigen Phase der Pubertät durch ein Hobby aufgeräumt und bestätigt fühlt. Dadurch sehe ich die Gefahr gemindert, dass sie sich im Nichtstun verliert und falsche Zugehörigkeiten sucht.

 

Vorrangig sollte sie einfach ganz viel Spaß bei ihren Hobbies haben. Dazu gehört, dass man das Training regelmäßig besucht und regelmäßig zum Beispiel Klavier übt. Soviel „muss“ gehört auch zu einem Hobby. 

Und dieses Müssen darf auch sein und erzeugt noch keinen Druck, der nicht verkraftbar ist.

 

Und solange sie noch spielt soll sie ganz viel Zeit zum Spielen haben!!

Denn:

„Wenn man genügend spielt,

solange man klein ist,

dann trägt man Schätze mit sich herum,

aus denen man später

sein ganzes Leben lang schöpfen kann.

Dann weiß man, was es heißt,

in sich eine warme geheime Welt zu haben,

die einem Kraft gibt,

wenn das Leben schwer wird.“

(Astrid Lindgren)

 

 

 

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